Auftaktveranstaltung am 19.01.2018 in Borgholzhausen
Borgholzhausen: Planungsdialog eröffnet
Rund 100 Besucher kamen zur Auftaktveranstaltung, um sich über Ziele und Ablauf des Planungsdialogs zu informieren. Als „Meilenstein im geplanten Neubauprojekt“ bezeichnete Borgholzhausens Bürgermeister Dirk Speckmann den Start der Dialogphase. „Wir ziehen einen Strich unter die bisherige Planung und gehen offen an die Sache heran“, versprach Katrin Schirrmacher, Leiterin Projektkommunikation bei Amprion.
2011 hatte Amprion erstmals die Borgholzhausener Stadtverwaltung über den geplanten Neubau der Höchstspannungsleitung im vorhandenen Trassenkorridor informiert. Der Abschnitt auf dem Stadtgebiet ist Teil einer neuen Stromverbindung, die vom niedersächsischen Wehrendorf ins nordrhein-westfälische Gütersloh führt. Mit dem Ausbau soll eine leistungsstarke Verbindung zwischen Osnabrück und Ostwestfalen geschaffen werden. Vor Ort gab es jedoch massiven Protest gegen das Vorhaben. Viele Bürger wünschten sich ein Erdkabel – zunächst ohne rechtliche Grundlage.
Die Voraussetzungen haben sich jedoch geändert, seitdem die Bundesregierung die Trasse als Erdkabelpilotstrecke in das Gesetz zum Ausbau von Energieleitungen (EnLAG) aufgenommen hat. Nach eingehender Prüfung dieser Option hat Amprion im Mai 2017 beschlossen, die Planung zwischen dem Umspannwerk Hesseln und der Landesgrenze neu aufzurollen.
Diesen Schnitt will Amprion als Neustart und Chance nutzen – „mit einer Form der frühzeitigen Beteiligung, die es so im Bereich des Netzausbaus noch nicht gegeben hat“, erklärt Dr. Maik Bohne vom Büro „Die Gesprächspartner“, der als neutraler Moderator für einen konstruktiven und fairen Dialog sorgen möchte. „Dafür brauchen wir einen zentralen Ort“, sagt Katrin Schirrmacher. „Bisher haben wir viele bilaterale Gespräche geführt. Ab jetzt sollen alle Interessengruppen an einem Tisch sitzen.“
Dabei sind neben Vertretern der Stadt Borgholzhausen und der Bürgerinitiative, der Landwirtschaft und Unternehmen, des Tourismus, Forstes, Umwelt- und Naturschutzes sowie von Amprion auch sechs ausgeloste „Zufallsbürger“ aus Borgholzhausen. Sie sollen einen unvorbelasteten und frischen Blick auf das Vorhaben einbringen.